Was versteht man unter dem Mitarbeiterlebenszyklus?

Der Mitarbeiterlebenszyklus ist ein Konzept, das den gesamten Lebenszyklus eines Mitarbeiters in einem Unternehmen oder einer Organisation beschreibt. Es beinhaltet den Prozess der Rekrutierung und der Einarbeitung eines neuen Mitarbeiters, die Entwicklung und das Wachstum der bestehenden Mitarbeiter innerhalb des Unternehmens, die Beurteilung seiner Leistung und schließlich die Beendigung des Arbeitsverhältnisses. Der Mitarbeiterlebenszyklus ist ein wichtiger Bestandteil der Personalarbeit und kann helfen, den Erfolg eines Unternehmens zu gewährleisten.
Mit Hilfe einer professionellen gemanagten Mitarbeiterlebenszyklus‘ ist es möglich, unterschiedliche Perspektiven abzugleichen sowie Prozesse professionell zu gestalten.

Welche Phasen hat der Mitarbeiterlebenszyklus?

Der Mitarbeiterlebenszyklus besteht aus vier Phasen:

1. Rekrutierung

Dieser Prozess umfasst alle Maßnahmen, die erforderlich sind, um qualifizierte Mitarbeiter für eine bestimmte Position zu finden. Dazu gehört neben dem Schaffen von Reichweite und der Anziehung die professionelle Erstellung eines Anforderungsprofils, darauf aufbauend das Schalten von Stellenanzeigen auf den für die Zielgruppe geeigneten Kanälen.

2. Einstellung

In dieser Phase geht es um die Durchführung von strukturierten Vorstellungsgesprächen mit dem Ziel der Auswahl des am besten passenden Kandidaten. Die Rekrutierung und Auswahl ist ein wichtiger Bestandteil des Mitarbeiterlebenszyklus, da sie dazu beiträgt, qualifizierte Mitarbeiter zu finden und zu rekrutieren, die den Anforderungen der Organisation entsprechen und die Unternehmenskultur aktiv zu beeinflussen.

3. Onboarding

Die Phase Onboarding beinhaltet alle Aktivitäten, die dazu beitragen, neue Mitarbeiter zu integrieren, zu unterstützen und zu befähigen, erfolgreich zu arbeiten. Dazu gehören unter anderem die Einführung in die Arbeitsumgebung, die Vermittlung von Wissen über Unternehmenskultur und -richtlinien, die Zusammenführung von Kollegen, administrative Themen wie die Einrichtung von Konten und Zugriffsberechtigungen sowie die eigentliche Einarbeitung in den Job. Vor allem die soziale Integration in das neue Unternehmen ist ein nicht zu unterschätzender Faktor in der Anfangsphase eines neuen Arbeitsverhältnisses.

4. Mitarbeiterentwicklung und Karriereplanung

Die Mitarbeiterentwicklung beinhaltet alle Aktivitäten, die dazu beitragen, dass Mitarbeiter in ihren aktuellen Positionen erfolgreich sind und sich für zukünftige Rollen entwickeln können. Dazu gehören die Ausbildung neuer Mitarbeiter, das Anbieten von Weiterbildungsmöglichkeiten und das Implementieren von Entwicklungsplänen für jeden Mitarbeiter. Ziel ist es, in einer komplexen, sich schnell verändernden Zeit, dass Mitarbeiter die Fähigkeiten erhalten (oder entwickeln), die sie benötigen, um in ihren jeweiligen Positionen erfolgreich zu sein.

Karriereplanung und -förderung hingegen beschäftigt sich mit der Identifizierung der persönlichen und beruflichen Ziele des Mitarbeiters, der Analyse der Fähigkeiten und Stärken sowie der Entwicklung eines individuellen Karriereplanes. Zu den Faktoren, die in dieser Phase berücksichtigt werden, gehören die Arbeitsleistung des Mitarbeiters, seine persönliche und berufliche Entwicklung, sein Engagement und seine Motivation. Unternehmen können die Karriereplanung und -förderung nutzen, um die Leistung ihrer Mitarbeiter zu steigern und ihnen auf ihrem Weg zu einer erfolgreichen Karriere zu helfen.

5. Offboarding

Das Offboarding ist der letzte Teil des Mitarbeiterlebenszyklus. In dieser Phase geht es darum, den Austritt des Mitarbeiters reibungslos und wertschätzend zu gestalten. Mitarbeiter, die gehen, sind immer auch Multiplikatoren, die den Ruf eines Unternehmens positiv oder negativ beeinflussen können. Neben der Abwicklung administrativer Tätigkeiten, wie z.B. die Erstellung eines Arbeitszeugnisses und der Regelung der Zugänge und Arbeitsmittel, ist es daher ebenso wichtig, dass die Trennung möglichst in einem positiven Kontext erfolgt, z.B. indem man den ausscheidenden Mitarbeiter in einer kleinen Feierstunde für seine Leistungen würdigt und ihm ein positives Feedback gibt.

Was sind die häufigsten Fehler, die man im Mitarbeiterlebenszyklus machen kann?

1. Unzureichendes Onboarding:

Mitarbeiter nicht ausreichend auf ihre Rolle vorbereiten und ihnen nicht die notwendigen Tools und Ressourcen zur Verfügung stellen, um erfolgreich zu sein.

2. Unklare Erwartungen:

Mitarbeitern nicht klar machen, was von ihnen erwartet wird und wie sie beurteilt werden.

 

Mitarbeiterlebenszyklus

3. Unzureichende Weiterbildung:

Mitarbeitern nicht die notwendigen Fähigkeiten und Werkzeuge bereitstellen, um ihre Fähigkeiten zu verbessern und mit den neuesten Entwicklungen Schritt zu halten.

4. Unklare Karrierewege:

Mitarbeitern nicht helfen, ihre Karriereziele zu erreichen, indem sie ihnen nicht klare Wege aufzeigen, um sie zu erreichen.

5. Unzureichende Leistungsbewertung:

Mitarbeitern nicht helfen, ihre Leistung zu messen und zu verbessern, indem sie nicht regelmäßig überwachen und Feedback geben.

6. Unzureichendes Engagement:

Mitarbeitern nicht helfen, sich an ihrem Arbeitsplatz wohlzufühlen und engagiert zu bleiben, indem sie ihnen nicht die Möglichkeit geben, ihre Ideen und Fähigkeiten einzubringen.

Qualifizierung Mittelstand. Employee Experience

Welche Vorteile ergeben sich für ein Unternehmen, wenn man den Mitarbeiterlebenszyklus anwendet?

Der Mitarbeiterlebenszyklus bietet Unternehmen viele Vorteile. Zum Beispiel:

1. Verbesserte Mitarbeiterbindung:

Durch das aktive Managen des Mitarbeiterlebenszyklus können Unternehmen sicherstellen, dass sie eng mit ihren Mitarbeitern zusammenarbeiten, um ein kontinuierliches Engagement und ein positives Arbeitsumfeld zu schaffen. Mitarbeiter fühlen sich in jeder Phase „gesehen“ und wertgeschätzt.

2. Kosteneinsparungen:

Der Mitarbeiterlebenszyklus kann Unternehmen helfen, Kosten durch bessere Rekrutierung, Einarbeitung und Entwicklungsmaßnahmen zu sparen.

3. Erhöhte Produktivität:

Ein Mitarbeiterlebenszyklus kann Unternehmen helfen, ihre Mitarbeiterproduktivität zu steigern, indem sie ein besseres Verständnis für die Entwicklung und Fähigkeiten der Mitarbeiter haben.

4. Steigerung der Mitarbeiterzufriedenheit:

Durch die Einbeziehung des Mitarbeiters in den Prozess des Mitarbeiterlebenszyklus können Unternehmen ein besseres Verständnis für die Bedürfnisse des Mitarbeiters haben und so die Mitarbeiterzufriedenheit erhöhen.

5. Erhöhte Wettbewerbsfähigkeit:

Der Mitarbeiterlebenszyklus kann Unternehmen helfen, sich auf dem Markt zu differenzieren und ihre strategischen Ziele zu erreichen. Gerade in Zeiten von Personalmangel kann es ein unschätzbarer Vorteil sein, ein attraktiver Arbeitgeber auf dem Arbeitsmarkt zu sein und so von den richtigen Talenten gefunden zu werden bzw. diese im Unternehmen zu halten.

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